Hans Zimmers epische Filmmusik zu „Dune: Part Two“ hat Lob von Kritikern und Fans gleichermaßen geerntet. Doch trotz der überwältigenden Resonanz wird der Soundtrack bei den Oscars 2024 keine Rolle spielen. Für Dennis Villeneuve nicht zu akzeptieren.
Der Soundtrack für „Dune: Part Two“ umfasst 25 Titel mit einer Gesamtlaufzeit von etwa 81 Minuten und enthält markante Stücke wie „Beginnings Are Such Delicate Times“, „Worm Ride“, „Harkonnen Arena“ und „Lisan al Gaib“. Vor allem für seine experimentelle Komposition, die elektronische Elemente mit Chor- und Orchestermusik mischt, wurde die Filmmusik von Hans Zimmer gelobt und bereits für mehrere Preise gehandelt. Ein Oscar wird aber nicht herausspringen. Denn die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die alljährlich die Oscars vergibt, sieht in ihren Regularien vor, dass die Filmmusik in Fortsetzungen und Franchise-Filmen nicht mehr als zwanzig Prozent bereits bestehender Themen und Musikstücke aus früheren Teilen enthalten darf.
Da Zimmers musikalische Untermalung von „Dune: Part Two“ allerdings wesentliche Elemente des 2021 erschienenen „Dune“-Soundtracks wiederverwendet, überschreitet die Filmmusik diese Grenze. Deshalb wäre Zimmers Musik unzulässig für den Wettbewerb – ein Urteil, das Warner Bros., das hinter dem Film stehende Studio, weiterhin anzufechten plant. Im Rahmen der Werbekampagne zur Awards Season hat Warner Bros. Zimmers Soundtrack trotzdem für eine Oscar-Berücksichtigung eingereicht und hofft auf eine positive Entscheidung seitens der Academy, die noch im Dezember darüber entscheiden sollen. Ab dem 9. Dezember 2024 beginnt der Wahlprozess für die Oscar-Shortlists, und spätestens mit der Bekanntgabe der 20 Anwärter am 17. Dezember könnte feststehen, ob Zimmers Musik eine Chance auf die begehrte Trophäe erhält.
Villeneuve und Zimmer argumentieren, dass „Dune: Part Two“ kein klassisches Sequel sei, sondern die direkte Fortsetzung einer Gesamtgeschichte. „Es heißt ‚Dune: Part Two‘, nicht ‚Dune 2‘“, erklärt Zimmer und führt aus, dass die Handlung genau da ansetzt, wo der erste Film endete.
Er betont, dass es aus künstlerischer Sicht nur konsequent sei, die bestehenden musikalischen Themen fortzuführen, anstatt neue zu erfinden, und bezeichnet dies als wesentlichen Bestandteil seiner Filmmusik. Villeneuve unterstützt diese Position und verweist darauf, dass die Erweiterung der Musikthemen in zweiten Teil preiswürdig sei.
„Hans hat eine enorme Menge an neuer Musik komponiert. ‚Part Two‘ ist eine neue Filmmusik. Ich akzeptiere das nicht, denn es ist eine der schönsten Kompositionen, die Hans je geschrieben hat, und ich würde mir wünschen, dass sie zumindest in Betracht gezogen wird“, erklärte Villeneuve. Für beide bleibt die Hoffnung, dass die Academy den Soundtrack am Ende doch noch für die Oscars zulässt. Andernfalls könnte Zimmer immerhin für seine Arbeit an Steve McQueens „Blitz“ nominiert werden.
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