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Carl Rinsch festgenommen: „47 Ronin“-Regisseur soll Netflix um Millionen betrogen haben

Toni Schindele

Der Mann, der Netflix mutmaßlich um Millionen betrogen haben soll, wurde festgenommen. Im Zentrum des kuriosen Falles steht ein nie realisiertes Serienprojekt, das der Streaminganbieter 55 Millionen Dollar kostete – und von dem bis heute keine einzige Folge existiert.


Carl Rinsch festgenommen: „47 Ronin“-Regisseur soll Netflix um Millionen betrogen haben
Bildnachweis: IanChrisGraham von Getty Images via Canva

Carl Rinsch, bekannt als Regisseur des Kino-Flops „47 Ronin“ aus dem Jahr 2013 mit Keanu Reeves, wurde von den US-Behörden verhaftet und einem Haftrichter vorgeführt. Laut Gerichtsprotokoll bestätigte er zwar, die Anklage gelesen zu haben, gab jedoch an, die Vorwürfe nicht zu verstehen. Gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von 100 Tausend US-Dollar wurde Rinsch zunächst auf freien Fuß gesetzt. Ein Termin für die Hauptverhandlung steht noch aus. Sollte es zu einer Verurteilung in sämtlichen Anklagepunkten kommen, drohen dem heute 59-Jährigen theoretisch bis zu 90 Jahre Haft. Im Zentrum der Ermittlungen steht die Sci-Fi-Serie „Conquest“, für die Rinsch 2020 von Netflix eine Finanzierung in Höhe von 55 Millionen US-Dollar erhielt. Trotz aufwendiger Moodboards, technischer Konzepte und FX-Testaufnahmen wurde die Produktion nie abgeschlossen – laut Netflix existiert bis heute kein sendefähiges Material.


Interne Recherchen und Gerichtsdokumente belegen, dass Rinsch weite Teile des Budgets zweckentfremdet haben soll. Allein 10,5 Millionen US-Dollar flossen demnach 2022 in spekulative Dogecoin-Investitionen, zeitweise gewann er über 25 Millionen Dollar, verlor jedoch fast alles wieder. Zudem soll er über 8 Millionen US-Dollar für Luxusgüter ausgegeben haben, darunter eine Rolex-Sammlung für 387.000 US-Dollar, Designer-Möbel, Louis-Vuitton-Waren und ein Penthouse in Los Angeles. Trotz frühzeitiger Hinweise auf fehlenden Produktionsfortschritt zahlte Netflix über Jahre hinweg weiter und sah sich schließlich selbst mit einer Klage von Rinsch konfrontiert, der dem Unternehmen Vertragsbruch vorwarf. Netflix bezeichnete Rinsch intern laut der New York Times als „einen der schwierigsten Showrunner, mit denen wir je gearbeitet haben“.

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