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Toni Schindele

Amazon übernimmt das Filmstudio Metro Goldwyn Mayer...

Es wurde bereits lange berichtet und vor einem Jahr auch angekündigt, jetzt ist es Realität geworden: Das traditionsreiche Filmstudio Metro Goldwyn Meyer wurde von Amazon übernommen. Bereits vor dem katastrophalen Jahr 2020 hätte es für das Filmstudio besser laufen können, doch mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie schlitterte Metro Goldwyn Meyer in ein solches finanzielles Aus, dass der Verkauf eines der ältesten Filmstudios Hollywoods nicht mehr zu umgehen war. Daraufhin wurde lange darüber gesprochen, wer das Studio erschwingen will und neben Amazon wurden Netflix und Apple für den Aufkauf gehandelt. Amazon wurde es letztlich, die das Studio samt ihrer Filme und Serien für rund 8 Milliarden US-Dollar erwarben.

Bildnachweis: 2: Photo by Yender Gonzalez on Unsplash


Metro Goldwyn Meyer wurde im Jahr 1924 von Louis B. Mayer und Marcus Loew begründet, ein Filmstudio, welches mit ihrem markanten Symboltier, dem Löwen, bekannt wurde. Einer der ältesten Studios Hollywoods und bis zum Anfang der 50er Jahre eines der erfolgreichsten Studios. Man arbeitete damals mit den höchst möglichen Standards und fand eine eigene Darstellungsweise mit Wiedererkennungswert. So waren die Filme immer sehr markant hell ausgeleuchtet. Außerdem hatte man gerade in den 30er Jahren die meisten der größten Stars unter Vertrag, weshalb das Studio damals selbstbewusst mit dem Slogan „More Stars than there are in Haeven“ warb...


Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges begann der langsame, aber kontinuierliche Niedergang des Studios, schließlich kamen immer weniger Besucher in die Lichtspielhäuser. Hinzu kam, dass immer mehr Menschen sich einen Fernseher für zu Hause kauften, die Kinobesucher wurden geringer und das machte sich natürlich am Geldbeutel des Studios bemerkbar. Dadurch sank die bisher hohe Qualität der Produktionen und so sank auch die Relevanz des Studios. Immer weniger wurden die MGM-Produktionen bei den wichtigen Filmpreisen nominiert, weshalb man die Ausrichtung des Studios umkonzipierte. Von nun drehte man vorrangig Farbfilme, denn Fernsehgeräte konnten zu diesem Zeitpunkt nur schwarz-weiße Bilder zeigen. So wollte man wieder die Attraktivität des Kinobesuchs bestärken. Immer wieder versuchte man danach die Schwerpunkte des Studios neu auszurichten, doch trotz einiger Erfolge ging es weiter bergab, und um die Jahrtausendwende stand das Studio zum ersten Mal vor dem Aus und so verkaufte der damalige Eigentümer Kirk Kerkorian das Studio mit allem, was es mit sich brachte an ein Konsortium von Sony.


Doch auch danach wurde es nicht wirklich besser und im November 2009 wurde vermeldet, dass man eine Verschuldung von wohl 3,7 Milliarden US-Dollar habe. Deshalb musste das Studio bereits 2010 die Insolvenz beantragen. Damals wurde bekannt, dass sich das Studio 20th Fox Century für die Übernahme interessiert habe, was lustig ist, da genau dieses Studio 2019 selbst übernommen werden musste und nun Teil von Disney ist.

Damals befand sich das Studio in einer sehr unruhigen Zeit, in welcher die Zukunft sehr unsicher war. Aus diesem Grunde musste das Studio auch den damals angestrebten „James Bond“-Film und die Verfilmung des „Der Hobbit“ auf unbestimmte Zeit nach hinten verlegen. Doch zum Ende des Jahres konnte das Studio endlich wieder Planungssicherheit erlangen, als es von Spyglass Entertainment übernommen wurde, und es ging auch zunächst wieder bergauf. Der 23. „James Bond“-Film „Skyfall“ kam, genauso wie die „Hobbit“-Trilogie – überaus erfolgreiche Filme. Doch nach dem Jahr 2012 begann dann wieder der erneute Niedergang, doch trotz all dem steht noch immer der große Name des Studios, der bekannter als der Niedergang der Firma ist. Ein bald 100 Jahre altes Filmstudio mit einem Intro, was sehr viele kennen – mit Amazon im Rücken könnte es nun wieder bergauf gehen.

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